Wann fängt eine Identität an? Das hat mich immer schon fasziniert. Du wirst geboren, gehörst einer Familie an, einem Freundeskreis und irgendwann einer Nation. Ab wann fängt es aber an, ein Wir zu werden? Und wo wir schon dabei sind, wer sind eigentlich die Anderen?
Wie oft hörte ich Sätze wie: „Wir sind alle Menschen.“
Gerne nickt man dazu, selbst wenn man weiß, dass es nicht so einfach ist.
Vermutlich hängt das damit zusammen, dass sich niemand wirklich als Mensch identifiziert. Zu der Spezies Mensch zu gehören, verpflichtet uns schließlich zu gar nichts. Als Mutter, Freund, oder Partner haben wir klare Rollen mit klaren Erwartungen. Ein Mensch zu sein hingegen ist so nichtssagend wie lebendig zu sein. Oder hat je einer auf die Frage, wer er sei, geantwortet: „Ein menschliches Wesen“?
Zum Wir verdammt
Einer Gruppe angehören zu wollen, ist das Erbe unserer Biologie.
Es ist kein rein psychologischer Wunsch nach Anerkennung. Menschen konnten ihr Überleben ausschließlich durch die soziale Bande sichern.
Wir wollen immer dazugehören.
Damit will ich anfangen. Dieses dringende Bedürfnis ist mein Ausgangspunkt, darüber will ich nachdenken. Verkleinern wir den Kreis der Menschheit auf Deutschland. Bleiben wir hier bei uns. Wieso können wir nicht alle frei heraus sagen: „Wir sind Deutsche“?
Wieso ist das so schwierig?
3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Danke für den interessanten Artikel! Die Thematik hat mich schon immer beschäftigt und man hört ständig andere Meinungen diesbezüglich. Dein Artikel hat mit geholfen etwas Klarheit darüber zu bringen.
Sehr inspirierend mein Freund! Ich lese deine Texte immer gerne.
Danke dir!