Es gibt viele Religionen auf der Welt. Doch die Religion des Geldes ist die einzige, an die alle Menschen gleichermaßen glauben.  Geld ist die mächtigste Religion. Selbst gängige Floskeln wie „Geld ist nicht alles“ können nichts an dieser Tatsache ändern. Was hält diese Religion zusammen? Warum ist sie so mächtig? Und wieso sind wir alle so verdammt religiös?

Der Wert des Geldes entspringt unseren Köpfen

Neben den Naturgesetzen besteht unsere Welt aus vielen erfundenen Geschichten wie zum Beispiel dem Rechtssystem, der Religion und dem Geld.  

Filme und Romane sind leicht als bloße Fantasieprodukte zu akzeptieren, weil sie auf der Leinwand oder zwischen Buchdeckeln stattfinden. Doch bei Religionen, Staaten oder Banken haben wir unsere Schwierigkeiten, sie als erfunden abzutun. Schließlich beeinflussen sie unmittelbar unser Leben und sind durchaus real.

Wie kann man den Geldschein in meinem Portemonnaie als „erfunden“ bezeichnen?

Hier, 10 Euro, der Schein ist doch echt!

Das ist er durchaus. Dass man das Geld als Fiktion bezeichnet, heißt nicht, dass Menschen es nicht als real empfinden. Zumal bei Scheinen das Material tatsächlich greifbar ist und keine Einbildung. Entscheidend ist jedoch nicht das Material, sondern der Wert, den wir diesem Material zuschreiben.

Seine Bedeutung ist reine Erfindung. Dass wir eine Ziffer auf einem Fetzen Papier sehen und damit einen Wert assoziieren, ist eine eindrucksvolle Fantasieleistung.

Kurzum: Der Wert des Geldes entspringt unseren Köpfen.

Doch warum glauben wir alle an diesen Wert, wenn er angeblich erfunden ist?